Premiere von «Seneca – On the Creation of Earthquakes»
Das Berliner Unternehmen Picture Tree Intl. hat Robert Schwentkes Historiendrama «Seneca – On the Creation of Earthquakes» ausgeliefert, das in der Sektion Berlinale Special Gala der Berliner Filmfestspiele seine Weltpremiere feiert.
Premiere von «Seneca – On the Creation of Earthquakes»
Auch der Teaser zu dem Film mit John Malkovich, Geraldine Chaplin, Tom Xander, Louis Hofmann aus «Dark» und Mary-Louise Parke wurde auf der Berlinale veröffentlicht.
Geraldine Chaplin, John Malkovich und Lilith Stangenberg bei der Premiere von «Seneca – On the Creation of Earthquakes»
Der Film handelt von der Beziehung zwischen Seneca und Nero, dem perversen römischen Kaiser, den er seit seiner Kindheit betreut und der ihn beschuldigt, seine Ermordung geplant zu haben.
John Malkovich, Lilith Stangenberg und Robert Schwentke bei der Premiere von «Seneca – On the Creation of Earthquakes»
Als Neros Ziehvater und Vordenker spielt Seneca eine entscheidende Rolle für den Aufstieg des jungen Tyrannen. Der Philosoph, bekannt für seine großen Reden über Verzicht und Milde, ist auch einer der reichsten Männer im alten Rom.
Premiere von «Seneca – On the Creation of Earthquakes»
Rom, 65 nach Christus. Kaiser Nero probt mit seinem Mentor Seneca eine Rede in einer Rhetorikklasse. Leider ohne Erfolg: Der Unterschied im IQ der beiden Männer ist allzu offensichtlich.
Geraldine Chaplin, John Malkovich und Lilith Stangenberg bei der Premiere von «Seneca – On the Creation of Earthquakes»
Als der Herrscher die Überlegenheit des Senators spürt, gerät er in Rage. Da er bereits mehrere seiner engsten Verwandten in einem Wutanfall ermordet hat, ist dies kein gutes Zeichen. Seneca ahnt, dass das grausame Köpfe rollen bald auch ihn treffen könnte. Er ist jedoch überrascht, als Nero, der sich auf dem Höhepunkt seiner tyrannischen Macht befindet und oft als «Herr Präsident» angesprochen wird, Seneca den Befehl zum Selbstmord gibt. Wir wissen von Tacitus, dass Seneca sich die Pulsadern aufschneidet, was seine junge Frau Paulina in den Selbstmord treibt.
John Malkovich und Robert Schwentke bei der Premiere von «Seneca – On the Creation of Earthquakes»
Robert Schwentke lässt seinen Helden besonders lange bluten, und während dieser langen Zeit wettert der wichtige Senator gegen die Welt, aber vor allem gegen sich selbst.
Geraldine Chaplin, John Malkovich und Lilith Stangenberg bei der Premiere von «Seneca – On the Creation of Earthquakes»
Schwentke ist ein bemerkenswerter Film gelungen, der an Pointen, Sarkasmus und Wortgewandtheit kaum zu überbieten ist. »Seneca» ist überraschend und ungemein aktuell und stellt die Frage: Ist die Bildungselite ein Opfer der Tyrannei oder ein opportunistischer Kollaborateur? Die Zeit ist reif für eine politische Allegorie.